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Universum (2024)
Objektarbeit: geöffnete Walnussschale, entfernte Samenhaut
Mit chirurgischer Präzision wurde eine Walnuss entlang ihrer natürlichen Trennlinie geöffnet, entkernt und von ihrer inneren Membran befreit. Was bleibt, ist eine Hülle und der nackte Kern – reduziert auf Form und Struktur – und doch aufgeladen mit Bedeutung. In ihrer stillen Präsenz wird die Nussschale zur Denkfigur für das Verhältnis von Innen und Außen, von Träger und Inhalt, von Welt und Vorstellung. Der Titel Universum verweist nicht nur auf die formale Ähnlichkeit zur Gehirnstruktur, sondern nimmt auch Bezug auf Stephen Hawkings populärwissenschaftliches Werk The Universe in a Nutshell. Hawking, der infolge einer ALS-Erkrankung beinahe vollständig gelähmt war, spiegelte die unvorstellbare Weite des Kosmos im Inneren seines Denkens – das ganze Universum im Kopf, bei minimalem körperlichen Ausdruck. Diese Ambivalenz von Begrenzung und geistiger Weite, von Schale und Idee, schwingt auch in diesem Objekt mit. So wird die geöffnete Nuss zum Symbol einer paradoxen Durchdringung: Das Weltall in einem winzigen, verletzlichen Behältnis – und zugleich ein stilles Monument an die Kraft der Vorstellung, der Reduktion und des Denkens trotz Einschränkung.
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